Samstag, 12. Mai 2012

Road Trip II.VII Karijini Nationalpark I



Direkt nach Tom Price ging es in den Karijini Nationalpark. Unsere erste Nacht haben wir in einem von Aborigines geführten Campingplatz verbracht und hatten unsere erste Dusche seit über vier Tagen, sogar mit warmen Wasser … allerdings hatte man eine freundliche Duschbegleitung von ein paar Geckos und Fröschen, die sich vor der Duschwanne versammelt hatten. Da die Aborigines den gesamten Nationalpark (ich meine der Nationalpark ist im Besitz der Aborigines) sauber halten möchten gibt es keinen einzigen Mülleimer im gesamten Nationalpark, wer hätte gedacht, dass ich Mülleimer so vermissen werde.

An unserem ersten Morgen haben wir uns auf zum Weanno Gorge gemacht, welcher als Stufe 3 bezeichnet wurde. Im Nationalpark sind die unterschiedlichen Routen mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bezeichnet. Von Stufe 1 (einfach nur laufen) bis hin zu Stufe 5 und 6 für die man Kletterausrüstung, sehr gute Kondition usw. und eine Genehmigung des Rangers braucht, da man sich dort dann abseilen muss, durch Eiskaltes Wasser schwimmen muss und im Falle einer Rettungsaktion die Hilfe ein paar Stunden braucht bis sie am Unglücksort eintrifft. 


mussten zurückbleiben
Es ging also erst einmal Bergab zu einem wunderschönen Teich der zum Schwimmen eingeladen hat (ich hatte natürlich keine Schwimmsachen dabei und eine lange Jeans an).Als wir weiter wollen kamen wir schon an unser erstes Hindernis, ein ca. drei Meter breites und zehn Meter langes Wasserloch, links und rechts von steilen Felswänden umgeben.  Andere  Leute die hinzukamen haben sich angefangen auszuziehen, ihre Sachen in Plastiksäcke zu packen und durchzuschwimmen. Da wir keine Plastiksäcke dabei hatten und mir das Risiko für meine Kamera zu hoch war musste ich sie notgedrungen bei Greg lassen (er wollte unsere Sachen zum Auto bringen). Also raus aus der Jeans, irgendwie auf dem Kopf befestigt und hinterhergeschwommen und es war es wirklich wert durch das kalte Wasser zu schwimmen.
da gehts durch
Hinter dem ersten Wasserloch verbarg sich ein fast unberührtes Stück Natur durch welches man sich irgendwie seinen Weg bahnen musste. Am Ende der Schlucht dachte man zuerst es geht nicht mehr weiter aber das Wasser hat sich zwischen zwei Felswänden seinen Weg durchgebannt, durch welchen man auch mehr oder weniger durchlaufen konnte. Viel dicker hätte ich allerdings nicht sein dürfen, ansonsten wäre ich steckengeblieben. Weiter ging es durch halbhöhlen und Felsspalten, immer begleitet vom Wasser, bis man irgendwann zu einem wunderschönen Pool kam, dem Handrail Pool. 

Handrail Pool
ich dreh hier so langsam durch ...
Der Name kommt daher, da man an einer Art Geländer und 5 Treppenstufen ca. 3 Meter in die Tiefe klettern muss. Der Pool selber ist von mindestens 10 Meter hohen Felswänden eingeschlossen und ist nur an einer Seite ca. 2 Meter offen. Durch diese Öffnung konnte man nur durchschwimmen um weiterzukommen und dahinter ging es nur mit einer Schwimm-/Kletterkombination weiter. Das Wasser war zwar Eiskalt (die Felswände waren zu hoch, als dass Sonne hereinkommen konnte) und in Deutschland hätte ich so etwas wahrscheinlich auch nie gemacht aber es war wirklich toll. Während die anderen versucht haben die nächsten 20 Meter irgendwie um das Wasser herumzuklettern dachte ich mir, wenn ich eh schon nass bin kann ich auch durchschwimmen und hab mir am Ende des Stufe 3 Teils einen kleinen Flecken Sonne ergattert. Danach ging es nur für Stufe 5 Leute weiter (ich wäre zwar liebend gerne weiter aber  ich hatte weder die notwendige Ausrüstung, noch die Kondition, noch die Genehmigung).

Nach dem Mittagessen sind wir dann noch ein paar Kilometer in einem sehr schönen Tal spazieren gegangen, allerdings wurde dort so einiges von dem letzten Zyklon vor ein paar Wochen zerstört (es lagen etliche Bäume im Wasser, teilweise war der Pfad von verschiedenen Sachen versperrt).

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