Direkt nach Tom Price ging es in den Karijini Nationalpark.
Unsere erste Nacht haben wir in einem von Aborigines geführten Campingplatz
verbracht und hatten unsere erste Dusche seit über vier Tagen, sogar mit warmen
Wasser … allerdings hatte man eine freundliche Duschbegleitung von ein paar
Geckos und Fröschen, die sich vor der Duschwanne versammelt hatten. Da die
Aborigines den gesamten Nationalpark (ich meine der Nationalpark ist im Besitz
der Aborigines) sauber halten möchten gibt es keinen einzigen Mülleimer im
gesamten Nationalpark, wer hätte gedacht, dass ich Mülleimer so vermissen
werde.
An unserem ersten Morgen haben wir uns auf zum Weanno Gorge
gemacht, welcher als Stufe 3 bezeichnet wurde. Im Nationalpark sind die
unterschiedlichen Routen mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bezeichnet.
Von Stufe 1 (einfach nur laufen) bis hin zu Stufe 5 und 6 für die man
Kletterausrüstung, sehr gute Kondition usw. und eine Genehmigung des Rangers
braucht, da man sich dort dann abseilen muss, durch Eiskaltes Wasser schwimmen
muss und im Falle einer Rettungsaktion die Hilfe ein paar Stunden braucht bis
sie am Unglücksort eintrifft.
mussten zurückbleiben |
Es ging also erst einmal Bergab zu einem wunderschönen Teich
der zum Schwimmen eingeladen hat (ich hatte natürlich keine Schwimmsachen dabei
und eine lange Jeans an).Als wir weiter wollen kamen wir schon an unser erstes
Hindernis, ein ca. drei Meter breites und zehn Meter langes Wasserloch, links
und rechts von steilen Felswänden umgeben. Andere
Leute die hinzukamen haben sich angefangen auszuziehen, ihre Sachen in
Plastiksäcke zu packen und durchzuschwimmen. Da wir keine Plastiksäcke dabei
hatten und mir das Risiko für meine Kamera zu hoch war musste ich sie
notgedrungen bei Greg lassen (er wollte unsere Sachen zum Auto bringen). Also
raus aus der Jeans, irgendwie auf dem Kopf befestigt und hinterhergeschwommen
und es war es wirklich wert durch das kalte Wasser zu schwimmen.
da gehts durch |
Hinter dem ersten Wasserloch verbarg sich ein fast
unberührtes Stück Natur durch welches man sich irgendwie seinen Weg bahnen
musste. Am Ende der Schlucht dachte man zuerst es geht nicht mehr weiter aber
das Wasser hat sich zwischen zwei Felswänden seinen Weg durchgebannt, durch
welchen man auch mehr oder weniger durchlaufen konnte. Viel dicker hätte ich
allerdings nicht sein dürfen, ansonsten wäre ich steckengeblieben. Weiter ging
es durch halbhöhlen und Felsspalten, immer begleitet vom Wasser, bis man
irgendwann zu einem wunderschönen Pool kam, dem Handrail Pool.
Handrail Pool |
ich dreh hier so langsam durch ... |
Der Name kommt
daher, da man an einer Art Geländer und 5 Treppenstufen ca. 3 Meter in die Tiefe
klettern muss. Der Pool selber ist von mindestens 10 Meter hohen Felswänden
eingeschlossen und ist nur an einer Seite ca. 2 Meter offen. Durch diese
Öffnung konnte man nur durchschwimmen um weiterzukommen und dahinter ging es
nur mit einer Schwimm-/Kletterkombination weiter. Das Wasser war zwar Eiskalt
(die Felswände waren zu hoch, als dass Sonne hereinkommen konnte) und in
Deutschland hätte ich so etwas wahrscheinlich auch nie gemacht aber es war
wirklich toll. Während die anderen versucht haben die nächsten 20 Meter
irgendwie um das Wasser herumzuklettern dachte ich mir, wenn ich eh schon nass
bin kann ich auch durchschwimmen und hab mir am Ende des Stufe 3 Teils einen
kleinen Flecken Sonne ergattert. Danach ging es nur für Stufe 5 Leute weiter
(ich wäre zwar liebend gerne weiter aber
ich hatte weder die notwendige Ausrüstung, noch die Kondition, noch die
Genehmigung).
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