Montag, 3. September 2012

The Ghan

Da ich Alice Springs so langsam nicht mehr sehen konnte und ein Lift nicht in Sicht war, beschloss ich mit dem Ghan nach Adelaide zu fahren. Ich hatte dann zwar den Ayers Rock nicht gesehen aber ich wollte weder 350$ für eine Tour bezahlen, noch ewig auf jemanden warten, der so wie ich reisen will aber das macht mir im Moment nicht wirklich viel aus. Dann habe ich einen Grund mehr nochmal zurückzukommen.

Ich habe also meinen ganzen Kram erst einmal irgendwie so packen müssen, dass der Zug mich auch mitnimmt. Gott sei dank darf man 40KG Gepäck mitnehmen (2 Taschen sind erlaubt, eine darf aber nicht mehr als 20KG wiegen). Ich hatte dann als ich zum Bahnhof gefahren bin meine großen Rucksack, den kleinen Rucksack, meine Kameratasche, meine Foodbag und noch ne andere Tasche mit allem möglichen Kram drin ... . Am Bahnhof selber wurde erst mein Rucksack gewogen - 21KG - ich bin mit 14KG eingereist ... wo kommen die restlichen 7KG her??? Klar hab ich ein paar Sachen eingekauft aber SO VIEL? Meine zwei kleinen Taschen durfte ich so nicht mitnehmen aber es gab kostenlose Taschen mit Reisverschluss, so dass ich dort alles reinstopfen konnte und dann war alles ok.

Nachdem ich nun nur noch mein Handgepäck dabei hatte ging ich los um den Ghan und die Umgebung zu erkunden. In den Zug selber durfte man noch nicht rein aber da würde ich ja noch lange genug drin sitzen. Ich bin nicht den gesamten Zug abgelaufen, das war mir etwas zu lang aber ich bin bis zur Lock vorgelaufen (in der Gegend war auch mein Wagon).



Fast jeder hat dann die typischen Posebilder vor dem Schriftzug gemacht und dann im Schatten auf die Boarding Time gewartet. Beim Einsteigen musste man sein Ticket vorzeigen und der Schaffner hat jeden auf einer Liste abgehakt ...

Im Zug selber war ich überrascht wie viel Platz es für jede Person gab. Ich konnte meine Beine ausstrecken und habe den Vordersitz noch nicht mal ansatzweise berührt (Ok, meine Beine sind zwar nicht soo lang aber trotzdem). Zudem konnte man die Lehne ziemlich weit zurücklehnen (was fürs Schlafen sehr gut war) und der Hintersitzer wurde dadurch nicht wirklich eingeengt. Die Toiletten waren relativ groß und wer wollte konnte sogar Duschen (Handtücher wurden vom Zug gestellt).
Beim losfahren gab es vom Schaffner dann eine Einführung in die Regeln des Zuges (nicht rauchen, Handtücher nicht als Decke benutzen etc.).

Sonnenaufgang irgendwo im nirgendwo
An sich hat sich die Landschaft während der Fahrt nicht spektakulär geändert, es hätte theoretisch gereicht alle halbe Stunde mal aus dem Fenster zu schauen aber ich hab fast die gesamte Zugfahrt aus dem Fenster geschaut und mehr oder weniger vor mich hingeträumt oder nach interessanten Sachen außerhalb des Zuges gesucht. Ich hätte zwar ein Buch dabei gehabt aber irgendwie war ich mit nur schauen zufrieden.

ziemlich lang der Zug
Zwischendurch gab es ab und zu mal Durchsagen, was es so interessantes an der Zugstrecke zu sehen gibt (wir haben den ältesten Fluss der Welt überquert, den Iron Man [1 Mioste Schwelle] gesehen), unter anderem war auch eine Kurve dabei von der aus man den gesamten Zug sehen konnte ... und er war lang, sehr lang. Auf dem Foto ist fast das Ende zu sehen, allerdings waren noch einige nicht sichtbare Wagons dazwischen und vor uns waren noch die Personalwagons und die Lock.

unser Boardrestaurant
Wer Hunger hatte konnte sich in unserem Board Restaurant was kaufen. Für Kleinigkeiten waren die Preise ok, nur fürs Frühstück und fürs Abendessen fand ich die Preise etwas überteuert. Aber die meisten hatten sich - so wie ich - eh etwas zu Essen mitgebracht.

Falls davon jedoch Obst und Gemüse übrig geblieben ist, musste das - theoretisch - am Bahnhof im Quarantäne Mülleimer entsorgt werden. In einigen Staaten in Australien dürfen kein Obst und Gemüse eingeführt werden, da sie angeblich Angst vor Fruchtfliegen haben (dass diese im Obst und Gemüse "eingeschleppt" werden. Eine offizielle Erklärung habe ich aber noch nicht gelesen.

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